Meine Reise zu den Rainbows
Ich mache nur einmal Urlaub im Jahr. Dabei versuche ich, meine gesamte freie Zeit an einem Stück zu nehmen, da ich so den größtmöglichen Impact für mich herausholen kann.
Ich war schon immer gern und viel reisen. Und egal wie ich bisher mein Geld investiert habe, der Return ist nie besser gewesen, als die Erfahrungen, die ich auf Reisen sammeln konnte.
Kultur, Humor, Weisheiten und vor allem die vielen Menschen, die ich dadurch kennengelernt habe.
Nach zwei Jahren Pandemie habe ich im Dezember 2021 beschlossen, endlich wieder eine größere Reise zu unternehmen. Zu der Zeit war Omikron auf dem Höhepunkt und von allen Seiten sagte man mir, bloß nicht nach Afrika zu gehen.
Geimpft, geboostet und mit ausreichend Vorkehrungen bin ich dennoch im Januar 2022 für fünf Wochen nach Kenia gereist. Fun Fact – Kurz nach meiner Ankunft sagten dieselben Stimmen, ich solle bloß nicht zu schnell nach Deutschland zurückkommen, da die Infektionszahlen explodiert seien.
Während sich Covid für mich in Deutschland in erster Linie durch diverse Einschränkungen, wie Maskenpflicht, geänderte Zugangsberechtigungen, Schließungen, Verboten und Home Office ausgewirkt hat – ich möchte die Pandemie an der Stelle keinesfalls verharmlosen oder die vielen schwer Erkrankten und Todesopfer verleumden – die Pandemie ist für uns alle real – erlebte ich die Auswirkungen in Kenia auf gänzlich andere Weise.
Die kenianische Bevölkerung leidet nicht primär an den Infektionen selbst. Vielmehr an den Auswirkungen, die die Pandemie auf die vom Tourismus abhängigen Industrien hat. Ein Großteil der Menschen hatten durch die Folgen der Pandemie ihre gesamte Existenz verloren. Was sie sich mühsam über Jahre oder Generationen aufgebaut hatten, war mit einem Mal weg und die Reserven nach nun mehr als zwei Jahren aufgebraucht. Und das ohne soziales Sicherheitsnetz und staatliche Unterstützung.
Meine Reise führte mich nach Watamu, einem Ort im Westen Kenias. Dort besuchte ich das Rainbow House Children’s Home. Ein Kinderheim, in dem 53 Kinder leben. Das Heim bietet diesen Kindern eine sichere und fürsorgliche Umgebung und arbeitet eng mit der örtlichen Gemeinde zusammen. Die Kinder wachsen dort behütet auf, lernen in der eigenen Schule und spielen glücklich zusammen.
Für die außerordentliche und liebevolle Arbeit ist das Rainbow House eine mehrfach ausgezeichnete Einrichtung. Zudem verfügt die Einrichtung über eine Menge Farmland, das landwirtschaftlich genutzt wird, um Lebensmittel für die Eigenversorgung, aber auch für den Verkauf zu erzeugen.
Der Erhalt und die Entwicklung des Rainbow House wurde bisher von einer Privatperson aus England unterstützt, welche die Finanzierung des Heimes zu großen Teilen trug. Doch mit ihrem Tod vergangen Jahres brach die Unterstützung jäh ab. Zusätzlich gingen dabei sämtliche Zugänge zu den Internetplattformen verloren, auf denen das Heim vertreten ist und über die sie kommunizierten.
Mit den wenigen noch verfügbaren Mitteln und dem eigenen Hab und Gut führte die Heimleitung die Arbeit jedoch unermüdlich weiter, damit die Kinder nicht erneut alles verlieren würden. Diese Stärke ist beeindruckend. Vor allem, wenn man bedenkt, was mit den rudimentärsten Mitteln bereits erreichen werden kann. Was für uns eine schnelle Pizza in der Mittagspause ist, ernährt hier ein Kind für eine ganze Woche.
Als ich nun also eines Nachmittags zwischen den vielen spielenden Rainbows saß, erfuhr ich unfassbar viel Dankbarkeit, Glück und einen unerwarteten Motivationsschub. Bei den Kindern, aber in erster Linie in mir selbst. Denn ich erkannte, dass ich mich mündig fühlte und kein ohnmächtiger Zuschauer sein muss. Ich kann selbst einen Teil dazu beitragen, um das Leben von Menschen positiv zu verändern. Und das sofort und mit wenig Mitteln.
Seit einigen Wochen bin ich wieder in Deutschland, zurück in allen Tasks meines täglichen Lebens als Unternehmer – Zwischen Kundenterminen, Teammeetings, Bewerbungsgesprächen und Produktionen wieder am Vollgas geben.
Doch dazwischen habe ich nächtelang Gedanken gewälzt, Recherche betrieben, Kalkulationen aufgestellt und bin zu dem Entschluss gekommen:
Ich werde diesen Kindern helfen!
Für mich und mein Unternehmen ist es nun eine Herzensangelegenheit geworden, dafür zu sorgen, dass das Rainbow House Unterstützung erfährt. Selten habe ich eine so klare und gleichzeitig verantwortungsvolle Mission verfolgt: Die Finanzierung des Rainbow Houses für mindestens die nächsten zwei Jahre gewährleisten und der Heimleitung so zu ermöglichen, einen zu Weg finden, um sich selbst finanzieren zu können.
Ein paar Zahlen – Es braucht knapp 75.000 €, um das gesamte Kinderheim inklusive der Schule für ein Jahr zu finanzieren, um das Leben von 53 Rainbows und weiteren 290 Schulkindern zu verändern.
Wir stehen noch ganz am Anfang und brauchen Euer Wissen, Eure Unterstützung. Deshalb möchte ich mein Netzwerk erweitern.
Ich suche Mitstreiter, die uns unterstützen können: Kenia-Expert:innen, Menschen mit Expertise in Vereinsgründung, freiwillige Helfer und Helferinnen, Kontakte zu anderen erfolgreichen Projekten.
Wenn Du Menschen kennst, die mithelfen können, die sich im Bereich Vereinsgründung und Fundraising auskennen, sich an Spenden beteiligen oder Patenschaften für Kinder übernehmen wollen, IT-Spezialisten, Personen, die Interesse an einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Kenia haben, dann teile bitte diesen Beitrag mit ihnen oder tagge sie hier in den Kommentaren.
Ich bin dankbar für jede:n Einzelne:n, die sich bei mir meldet. Und wenn Du glaubst, selber etwas beitragen zu können, kontaktiere mich bitte per Mail.
VIELEN DANK